Digitale Bildung für Alle
Durch die technischen Errungenschaften der letzten Jahre konnten beeinträchtigte Schüler*innen enorme Schritte Richtung Selbstbestimmung, Mitbestimmung und gehobener Lebensqualität erfahren, indem ihnen beispielsweise durch Talker eine Möglichkeit der unterstützten Kommunikation zur Verfügung gestellt wurde. Der technische Fortschritt bietet Möglichkeiten der gesteigerten Teilhabe an der Gesellschaft und eröffnet neue Berufsfelder.
Dennoch sind digitale Konzepte im Bereich der Behindertenpädagogik bisher noch rar gesät. Vor allem ist es wichtig, beeinträchtigte Schüler*innen für die Gefahren digitaler Techniken entsprechend ihrer Möglichkeiten zu sensibilisieren. Mittlerweile bedeutet kein adäquater Umgang mit digitalen Medien Exklusion aus allen gesellschaftlichen Prozessen. Dem gilt es, entgegenzuwirken.
In Kooperation mit der Vorgebirgsschule Alfter, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung im Rhein-Sieg Kreis, wird das Zentrum für LehrerInnenbildung Studierende dabei begleiten, mediale didaktische Konzepte für den Schulalltag zu entwickeln und umzusetzen. Kinder und Jugendliche sollen so strategisch kompetent auf ein Leben in der digitalen Welt vorbereitet werden. Durch das gemeinsame Pilotprojekt mit der Vorgebirgsschule hoffen wir darauf, mehr Aufmerksamkeit für die Belange von Förderschulen zu generieren.
Für das Vorhaben erhält die Vorgebirgsschule Alfter 15.000 Euro von der Heinz Nixdorf Stiftung, die in Partnerschaft mit regionalen Stiftungen und Unternehmen unter dem Dach des Stifterverbands ausgewählte Schulen in ganz Deutschland fördert. Mit der Fördersumme sollen die Schulen gemeinsam mit der jeweiligen Hochschule ihre Medienkonzepte gestalten und erproben, notwendige Kompetenzen vermitteln oder Hard- und Software anschaffen.
Zu der finanziellen Förderung von 15.000 Euro werden die geförderten Schulen zusammen mit der jeweiligen Hochschule in das Netzwerk Schule in der digitalen Welt aufgenommen. Hier erarbeiten sie gemeinsam transferfähige (Teil-)Konzepte, um digitale Medien erfolgreich in den Unterricht zu integrieren. Durch die Kooperation von Schulen und lehrer*innenbildenden Hochschulen erhält die Lehrer*innenausbildung gleichzeitig Impulse für den Erwerb von Kompetenzen, die angehende Lehrkräfte für einen zeitgemäßen Unterricht benötigen. Die Studierenden unterstützen die Schule bei der digitalen Unterrichts- und Schulentwicklung, vorbereitet und begleitet durch das ZfL.
Im Rahmen dieses Projekts kooperiert das ZfL zudem mit dem Arbeitsbereich Pädagogik und Rehabilitation für Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung (Vertr. -Prof' Dr.' Caren Keeley). Die Produkte der Kooperation werden auch als digitale Lernmodule (OER) über die Plattform digiLL.de öffentlich zur Verfügung gestellt.