
Rassismus und Antisemitismus in der Schule.
War da was?
13. September 2017
9.00-17.00 Uhr
Universität zu Köln
Neues Seminargebäude
Antisemitisches und rassistisches Denken und Handeln spielen in der Alltagswelt von Schule eine bedeutsame Rolle – beispielsweise in Form der Schimpfworte "Du Jude" bzw. "Du Kanake" oder durch individuelle und institutionelle rassistische Benachteiligung.
Die fachliche und pädagogische Qualifizierung von Lehrkräften in der Begegnung mit diesen Gewaltformen ist von besonderer Relevanz, um ein adäquates Handeln im Sinne einer differenzsensiblen Schulausrichtung einerseits und der Unterstützung von Betroffenen andererseits zu fördern. Wie Lehrkräfte mit diesen Herausforderungen umgehen, was sie darüber historisch und politisch wissen und weitergeben können, beeinflusst ihre Schüler*innen.
So wird zwar von Lehrkräften verlangt, dass sie sich gegen Antisemitismus und Rassismus in der Schule einsetzen. Es ist jedoch fraglich, wie sie zu diesen komplexen metakognitiven, (selbst)reflexiven Leistungen befähigt werden sollen, wenn die Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus in den Curricula der universitären Lehrer*innenbildung nicht verankert ist – sei es in den Bildungswissenschaften, sei es in den einzelnen Unterrichtsfächern und den Fachdidaktiken. Vor diesem Hintergrund kristallisiert sich eine Leerstelle zwischen der Ausbildung von Lehrer*innen und der Erwartung an ihr Professionsprofil heraus.
Diese Tagung brachte die Perspektiven der Rassismus- und Antisemitismuskritik zur Unterstützung von Lehrenden ein, um gemeinsam mit ihnen relevante Theorien und Forschungsergebnisse kennenzulernen sowie Möglichkeiten der Implementierung einer rassismus- und antisemitismuskritischen Bildungsarbeit innerhalb und außerhalb der Schule und Lehrer*innenbildung zu identifizieren. Die Tagung verstand sich dabei als ein Forum für Diskussionen und als Raum zum Austausch zwischen pädagogisch Tätigen, Studierenden, Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen der politischen Bildungsarbeit.
Programm
9.00 Uhr | Anmeldung und Stehkaffee |
9.30 Uhr | BegrüßungMyrle Dziak-Mahler (Zentrum für LehrerInnenbildung) Anne Broden (Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit) Mona Massumi (Zentrum für LehrerInnenbildung) Tagungsraum, EG |
9.50-10.30 Uhr | Impuls I
Rassismuskritische Bildung in Schule Tagungsraum, EG |
10.30-11.10 Uhr | Impuls II
Feinde und Fremdgemachte – Denkmuster des Antisemitismus Tagungsraum, EG |
11.30-12.15 Uhr | Fish-BowlPraxis im Gespräch: Umgang mit Rassismus und Antisemitismus in der Schule Tagungsraum, EG |
12.15-13.15 Uhr | Mittagspause |
13.15-16.30 Uhr | Workshops(mit integrierter Kaffeepause)
1. Bilder von Jüdinnen und Juden. Der israelisch-palästinensische Konflikt in deutschen Schulbüchern
2. Antisemitismuskritische Kompetenz in der pädagogischen Arbeit
3. Rassismus in Schulbüchern und Auswirkungen auf Schule und SchülerInnen
4. (De)thematisierung von Alltagsrassismus im LehrerInnenzimmer |
16.30-17.00 Uhr | Tagungsreflexion und Ausblick
Stephan Bundschuh (Hochschule Koblenz) |
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