zum Inhalt springen

ePort.nrw

Das Projekt ePort.nrw wurde im Rahmen des Programms "Digitale Werkzeuge für die Hochschullehre" vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft und der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) gefördert und durchgeführt. Es endete erfolgreich am 31.12.2023.

(e)Portfolios im Lehramtsstudium erstellen

Die Erstellung eines Portfolios im Lehramtsstudium ist eine gut etablierte und praxisphasenübergreifende Maßnahme, die angehenden Lehrkräften ihre eigene Entwicklung aufzeigt und ihre Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung stärkt. Durch die reflektierte Verarbeitung von universitärem Wissen und praktischer Erfahrung wird die Theorie-Praxis-Verzahnung verbessert. Die Portfolioarbeit ist an den (außer)universitären Ausbildungsstandorten der Lehrer*innenbildung jedoch noch immer heterogen implementiert. Dies betrifft die inhaltliche Konzeption, die Umsetzung als digitales oder analoges Portfolio sowie die Einbindung in die universitäre Seminararbeit.

Als tatsächlich begleitendes Instrument kann ein Portfolio allerdings nur dann dienen, wenn es flexibel an den unterschiedlichen Lernorten genutzt und dort sinnstiftend wirken kann. Hierbei bietet die digitale Umsetzung als elektronisches Portfolio (ePortfolio) deutliche Vorteile gegenüber einem analogen Portfolio, da es an verschiedenen Orten flexibel verfügbar ist und bearbeitet werden kann. Technisch sind die eingesetzten Systeme in den elf lehrer*innenbildenden Universitäten in Nordrhein-Westfalen und in der zweiten Phase der Lehrer*innenbildung allerdings nicht immer kompatibel, sodass eine Weiterarbeit an ePortfolios, die innerhalb eines Systems angefertigt wurden, in anderen Systemen nicht möglich ist. Eine der Herausforderungen bei der Konzeption eines ePortfolios ist folglich die Bereitstellung eines geeigneten Tools, das organisatorisch zu bewältigen, inhaltlich gewinnbringend sowie den Export aus und Import in unterschiedliche (Lernmanagement-)Systeme ermöglicht.

Universell einsetzen

Vor diesem Hintergrund haben sich die Universität zu Köln, die Universität Duisburg-Essen und die Ruhr-Universität Bochum stellvertretend für die Situation aller elf lehrer*innenbildenden Universitäten im Projekt ePort.nrw zusammengeschlossen, um eine Open-Source-Umsetzung für die elektronische Portfolioarbeit an allen Lern- und Ausbildungsorten in der Lehramtsausbildung in Nordrhein-Westfalen und sogar darüber hinaus zu entwickeln.

Die in diesem Kontext entstandene Lösung wurde mit der quelloffenen Software H5P realisiert und ist somit grundsätzlich universell einsetzbar, auch außerhalb der Lehrer*innenbildung. So wird das H5P realisierte Portfolio mittlerweile auch als Basis zur Lernmodulerstellung im digiLL-Verbund eingesetzt. Darüber hinaus ist es öffentlich verfügbar und kann von allen individuell eingesetzt werden.

Kompatibilität ermöglichen

Das neue ePortfolio soll nun in allen Phasen der Lehramtsausbildung etabliert werden. Dazu wurde der neue Inhaltstyp "Portfolio" in H5P entwickelt, der vor allem in den Lernplattformen Moodle und ILIAS eingebettet und genutzt werden kann. Auf diese Weise wird die für die übergreifende Portfolioarbeit erforderliche Ex- und Importfähigkeit von ePortfolios zwischen den verschiedenen Lernmanagementsystemen hergestellt. Der Inhaltstyp "Portfolio" wurde von Oliver Tacke entwickelt und ist für alle verfügbar. Den Bericht über den neuen Inhaltstyp und die Möglichkeit zum Download finden Sie hier.

Voraussetzung zur Anwendung von H5P in den jeweiligen Lernmanagementsystemen ist ein H5P-Plugin und ein Workflow für die Portfolioarbeit. Für ILIAS waren am Standort Köln sowohl das Plugin als auch ein ePortfolio-Workflow breits im Vorfeld vorhanden. Für Moodle wurde ein entsprechendes Plugin noch während der Projektlaufzeit entwickelt und damit auch ein entsprechender Workflow für die ePortfolioarbeit in Moodle etabliert. Weitere Informationen zum Moodle-Plugin finden Sie auf der Github-Seite.

Kooperationen bilden

Während der Projektarbeit entwickelten sich über das eigentliche Projektziel hinaus einige Kooperationen. So entstand zum Beispiel ein intensiver und offener Austausch mit dem Kompetenzzentrum Moodle.NRW. Dadurch wurde die Anbindung an die NRW-Moodle-Community ermöglicht und die Entwicklung des Moodle-Plugins vorangetrieben.

Auch mit dem Kompetenzzentrum für digitale Barrierefreiheit entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit. So wurde der H5P-Inhaltstyp "Portfolio" auf Barrierefreiheit hin untersucht, und viele Anmerkungen wurden noch während der Projektlaufzeit durch den H5P-Entwickler umgesetzt.

Weiterführende Links

ePort.nrw beim OERcamp 2022