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Stiftungspreis Bildung & Integration

Die Preisträger*innen 2024

Bachelor

Ahmad Sabsabe, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen / Fachbereich Sozialwesen (Prof.' Dr. Annette Müller & Prof.' Dr. Karla Verlinden): "Familien im Kontext von Herkunft, Migration und neuer Heimat"

Ahmad Sabsabe studierte von 2018 bis 2023 Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule Köln und setzt sein Studium im Master Empowerment Studies an der Hochschule Düsseldorf fort. Seine Bachelorarbeit mit dem Titel "Familien im Kontext von Herkunft, Migration und neuer Heimat" untersucht die vielschichtigen Veränderungen im Familienleben syrischer Migrant*innen nach der Flucht nach Deutschland.

Durch ein leitfadengestütztes Interview mit einer syrischen Mutter, die seit 2016 in Deutschland lebt, analysiert Sabsabe sowohl die Herausforderungen als auch die Ressourcen, die diese Familien im neuen gesellschaftlichen Kontext erfahren. Er verlässt die defizitorientierte Perspektive, die in der Migrationsforschung häufig vorherrscht, und beleuchtet die Ressourcen, die Migrant*innen mitbringen und die sich aufgrund ihrer Erfahrungen entwickeln. Diese Arbeit zeigt, wie Migration und Flucht nicht nur Herausforderungen, sondern auch erhebliche Ressourcen und Resilienzpotenziale mit sich bringen. Zudem entwickelt Sabsabe praxisnahe Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit. Seine persönliche Fluchterfahrung bietet eine einzigartige und reflektierte Perspektive, die die klassische Subjekt-Objekt-Beziehung in der Forschung hinterfragt.

Master

Panagiotis Anastasoglou, Universität zu Köln / Humanwissenschaftliche Fakultät (Dr*in Annette Vanagas): "Schüler*innenvorstellungen von Diskriminierung. Welche Vorstellungen haben Schüler*innen von Diskriminierung und wie kann auf dieser Grundlage sozialwissenschaftlicher Unterricht handlungsorientiert gestaltet werden?"

Panagiotis Anastasoglou studierte von 2018 bis 2024 an der Universität zu Köln die Fächer Deutsch, Wirtschaft-Politik und Bildungswissenschaften für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen und schloss sein Studium mit dem Master of Education ab. Während seines Studiums erwarb er das Zertifikat "Interkulturell sensibilisiert" sowie das fakultätsübergreifende und interdisziplinäre Zertifikat "Gender Studies". Seit 2019 engagiert er sich ehrenamtlich in der Griechischen Gemeinde Köln e.V. und arbeitete vier Jahre als Fachkraft für Inklusion an einer integrierten Gesamtschule in Köln, wo er Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterstützte. Seit Mai 2024 absolviert er sein Referendariat an einer Gesamtschule in Köln.

Seine Abschlussarbeit untersucht die Vorstellungen von Diskriminierung bei Schüler*innen eines zehnten Jahrgangs einer Gesamtschule und entwickelt darauf basierend praxisnahe Unterrichtskonzepte. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass die Lernenden differenzierte, jedoch meist oberflächliche Vorstellungen von Diskriminierung haben und oft eigene Erfahrungen damit verbinden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Diskriminierung im Unterricht umfassend zu thematisieren. Die didaktische Strukturierung zielt darauf ab, die Lernenden zu einer multiperspektivischen Betrachtung zu führen und ihre Handlungskompetenz zu stärken, indem sie Strategien zur Bekämpfung von Diskriminierung entwickeln und praktisch anwenden, beispielsweise durch die Vorbereitung und Durchführung von Meinungsreden im Rahmen von Schulkonferenzen. Diese Ansätze fördern die Demokratiekompetenz und das demokratische Bewusstsein der Lernenden.

Promotion

Eleni Louloudi, Universität zu Köln / Humanwissenschaftliche Fakultät (Prof.' Julie A. Panagiotopoulou): "Investigating Teachers' Perspectives of Critical Literacies: A Comparison of Case Studies in Canada and in Europe"

Eleni Louloudi promovierte 2023 zum Thema "Investigating Teachers' Perspectives of Critical Literacies: A Comparison of Case Studies in Canada and in Europe". Die Arbeit konzentriert sich auf die vergleichende Untersuchung und Rekonstruktion der Perspektiven von Lehrer*innen auf Critical Literacies. Konkret hebt die Arbeit Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Art und Weise hervor, wie Lehrer*innen aus Kanada, Schottland und Finnland über die Definition und Implementierung von Critical Literacies, und hierbei auch von sozialer Gerechtigkeit, in ihren eigenen situierten, soziokulturellen und sozio-pädagogischen Kontexten denken. Die Hauptergebnisse zeigen eine bemerkenswerte Vielfalt an Perspektiven, die dazu beitragen können, Schulkontexte in Deutschland besser zu verstehen, sodass ein inklusiveres Bildungssystem entwickelt werden kann.

Seit September 2020 arbeitet Louloudi als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld in der English Teacher Education (Fachdidaktik Englisch). Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Bereiche critical language education, social justice education, translanguaging und Mehrsprachigkeit in ELT, children's literature sowie Ethnographie.