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„Back to University“


Die Abordnung und ihre formellen Forderungen

Im Erlass „Abordnung von Lehrerinnen und Lehrern an Universitäten“ vom 17.10.2000 des damaligen Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung NRWwird explizit formuliert, dass insbesondere abgeordneten Lehrer*innen, die eine klare Bereitschaft und Fähigkeit zu wissenschaftlicher Arbeit in der Fachdidaktik bzw. der Lehr- und Lernforschung mitbringen, die Weiterqualifizierung ermöglicht werden soll.

Diese Maßnahme soll neben der Stärkung des Praxis- und Berufsbezugs auch dem Defizit an wissenschaftlichem Nachwuchs im universitären Bereich der Fachdidaktiken und der Sonderpädagogik begegnen. Sowohl das Ministerium als auch die Universitäten erwarten von den zur Weiterqualifizierung Abgeordneten Lehrkräfteneben dem zu erbringenden Lehrdeputat Leistungen in der Forschung.

Standort Universität zu Köln

Pro Semester arbeiten und forschen bis zu 22 Lehrkräfte an der Universität zu Köln, die sich über eine Abordnung neben ihrem zu erbringenden Lehrdeputat im fachdidaktischen, fachwissenschaftlichen, sonderpädagogischen oder bildungswissenschaftlichen Bereich ihrer fachlichen Weiterqualifizierung in Form einer Dissertation oder Habilitation widmen. So liegt es in der Verantwortung der Universität, alle Beschäftigten auf ihrem Qualifikationsweg zu unterstützen.

Die abgeordneten Lehrkräfte werden in der Regel in Fächer, Institute oder Forschungsgruppen integriert und finden in diesem Rahmen zu ihrem Promotions- oder Habilitationsthema. Häufig wird dieses schon vor der eigentlichen Abordnung von den die Projekte betreuenden Kolleg*innen der UzK im Antrag auf Abordnung definiert und kann anschließend in Absprache zwischen der abgeordneten Lehrkraft und dem*der Betreuer*in der Arbeit ausdifferenziert werden.

Warum gibt es eine spezifische Unterstützung?

Die Lehrkräfte treten entweder im Frühjahr und im Herbst ihre Stelle an der Universität an – häufig nicht perfekt synchronisiert mit den Vorlesungszeiten. Dies bedeutet zuerst einmal einen großen Umbruch in den beruflichen und auch persönlichen Bezügen. Die Rolle der Lehrkräfte ändert sich, es erfordert u.a. eine Eingewöhnung in das neue Arbeitsumfeld, die neuen Aufgaben und den Kreis der neuen Kolleg*innen. Gleichzeitig bedarf es der Reaktivierung oder des neuen Einarbeitens in Wissen rund um Forschungsmethoden und -diskurse des jeweiligen Faches auf der einen Seite, während auf der anderen Seite formelle Regelungen wie Urlaubszeiten, Urlaubsanträge, Kostenübernahme etc. in Erfahrung gebracht und eingehalten werden müssen. Das alles muss parallel laufen zum Kennenlernen der Universität, der Räumlichkeiten sowie der Institutionen und dem Aufbau der abzuhaltenden Lehre. Kurzum: Alles ist anders als an der Schule.

Um die abgeordneten Lehrkräfte (aL) mit diesen Herausforderungen nicht alleine zu lassen, wurde die Gruppe für abgeordnete Lehrkräfte in der Graduiertenschule Lehrer*innenbildung ins Leben gerufen. Deren Ziele sind u.a., das Onboarding zu erleichtern, Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Abordnung bereit zu halten oder zu finden, die aL untereinander zu vernetzen und sie auf dem Weg der Promotion oder der Habilitation zu begleiten.

Aufnahme in die Graduiertenschule für Lehrer*innenbildung (GSLB)

Da der Beginn der Abordnung zumeist in die Semesterferien fällt und es zudem zahlreiche Akteur*innen gibt, die während der neuen, akademischen Laufbahn eine Rolle spielen, möchte die Graduiertenschule eine unkomplizierte Anlaufstelle darstellen. Deshalb werden die neu abgeordneten Kolleg*innen von der GSLB nach Möglichkeit aktiv angeschrieben. Nach einem Aufnahmegespräch. in dem die individuell nutzbare Struktur des Programms erklärt wird, werden alle direkt in einer Mailingliste eingebunden und erhalten Informationen und Zugang zu Beratungen sowie den Austausch mit anderen Mitgliedern der GSLB.

Interdisziplinäre Betreuungsgruppe

Spezifische Betreuungsziele sind z.B.:  

  • Informationsbedarf decken (für alle universitären Belange)
  • Vereinzelung und Unsicherheit nicht aufkommen lassen
  • Austausch mit anderen Doktorand*innen und allen abgeordneten Lehrer*innen
  • Nach Dienstantritt zeitnahe Unterstützung in der Startphase der Promotion (Zusammenarbeit mit dem*der Erstbetreuer*in und Finden einer Zweitbetreuung, Präzisieren der Forschungsfrage, Unterstützung bei der zeitlichen Planung)
  • Mitarbeit in einem wissenschaftlichen Umfeld fördern
  • Unterstützung bei der Klärung der verschiedenen Aufgabenbereiche und Rollen
  • Regelmäßige Treffen der aL zum gemeinsamen Kennenlernen und Austausch
  • Beratungsgespräche mit aL (zu Themen wie Verortung, Bedarfsermittlung, Zeitplan)
  • Beratungsgespräche mit aL (zu Themen wie Verortung, Bedarfsermittlung, Zeitplan)
  • Konsequente und systematische Einbindung oder forschungsmethodische Unterstützung im Rahmen einer Forschungsgruppe

Organisatorische Umsetzung: die aL-Gruppe

Diese Ziele sind eingebunden in die Desiderate einer qualitäts- und erfolgsorientierten Promotionsbegleitung, um so allen abgeordneten Lehrkräfte erfolgreiche Dissertationsverläufe oder Weiterqualifizierungsbestrebungen mit entsprechenden Abschlüssen zu ermöglichen.

Um eine fakultätsspezifische und auch inhaltlich angemessene Beratung zu gewährleisten, haben wir eine professorale Leitung der Gruppe: Frau Jun.-Prof.‘in Aline Willems (Philosophische Fakultät). Sie ist außerdem auch Sprecherin im Vorstand der GSLB und bei vielen formellen Belangen informiert. Zudem begleiten zur Vertretung der Fakultäten Frau Dr.‘in Tatjana Leidig (Humanwissenschaftliche Fakultät) und Herr Dr. Jan Springob (Zentrum für LehrerInnenbildung) die aL-Gruppe. Sie fungieren u.a. als „Role Models“ und Peer-Berater*innen, waren selbst abgeordnet an die UzK und arbeiten nun als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen hier.

Ergänzt wird die Gruppe der Akteur*innen durch eingeladene Gäste, wie z.B. Dr. Daniel Kramp (Geschäftsführer des ZfL), der u.a. für die Prozessabläufe bei den Abordnungen verantwortlich ist.

Zusätzlich zu den regelmäßigen Treffen der gesamten aL-Gruppe, bei denen der Fokus auf allgemeinen Berichten und spezifischen thematischen Inputs und zugehörigen Diskussionen (z.B. zu Promotionsordnungen, zum wissenschaftlichem Schreiben und Veröffentlichen, zu formellen Rahmenbedingungen der Abordnung etc.) liegt, treffen sich abgeordnete Lehrkräfte fakultätsintern in kleineren Gruppen und auf Wunsch werden Peer-Tandems zwischen abgeordneten Lehrkräften gebildet, die verstärkt dem bilateralen Austausch dienen. So gelingt es, dass die abgeordneten Lehrkräfte immer Ansprech- und Austauschpartner*innen haben.

Über die Arbeit in der aL-Gruppe können auch spezifische Bedarfe und Anliegen auf überfakultärer Ebene gesammelt und mit geeigneten Entscheidungsträger*innen besprochen werden.

Die Treffen der aL-Gruppe finden mehrmals pro Semester statt. Die Termine werden vorher in der Gruppe abgesprochen; die Themen werden nach Bedarf und auf Anfrage festgelegt.

Die Kleingruppentreffen werden in den jeweiligen Gruppen festgelegt.

Die Termine der Großgruppentreffen finden sich im „Veranstaltungskalender“ auf der Startseite der GSLB (https://zfl.uni-koeln.de/graduiertenschule.


(1) Aktuell: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen; 21-01 Nr. 17, Abordnung von Lehrerinnen und Lehrern an Universitäten. RdErl. d. Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung v. 17.10.2000 (ABl. NRW. 1 S. 311), 1. Bereinigt. Eingearbeitet: RdErl. v. 28.03.2022 (ABl. NRW. 04/22) zur Förderung der Fachdidaktik und der Bildungswissenschaften werden qualifizierte Lehrkräfte an die Hochschule.
(2) Dies betrifft alle diejenigen, die nicht als PraktikumsmanagerInnen abgeordnet sind.